Neurophysiologische Diagnostik für personalisierte Neurofeedback-Protokolle
Ein integrativer Ansatz zur Verbesserung von Neurofeedback-Therapien durch umfassende neurophysiologische Diagnostik unter Berücksichtigung von Symptomen, EEG, ERP, Arousal und Vigilanz. Der NFB-Protokoll Designer ist Teil des Copiloten und basiert auf dem diagnostischen Report.
Die Grenzen symptombasierter Diagnostik
Heterogene Symptomatik
Ähnliche Symptome können aus unterschiedlichen neurophysiologischen Grundlagen resultieren, was eine rein symptombasierte Behandlung unzureichend macht.
Komorbidität
Das gleichzeitige Auftreten mehrerer Störungen erschwert die korrekte Zuordnung von Symptomen zu spezifischen neurophysiologischen Mechanismen.
Individuelle Variabilität
Die hohe interindividuelle Variabilität in Hirnfunktion und -struktur erfordert personalisierte Ansätze jenseits standardisierter Symptomklassifikationen.
EEG als fundamentales Diagnoseinstrument
Spektralanalyse
Identifikation spezifischer Frequenzbandaktivitäten (Delta, Theta, Alpha, Beta, Gamma) zur Charakterisierung funktioneller Zustände des Gehirns
Konnektivitätsanalyse
Erfassung der funktionellen und effektiven Verbindungen zwischen verschiedenen Hirnregionen
Topografische Kartierung
Räumliche Darstellung der Hirnaktivität zur Lokalisierung funktioneller Abweichungen
Individuelle Profilerstellung
Erstellung eines neurophysiologischen Fingerabdrucks als Grundlage für personalisierte Neurofeedback-Protokolle
Ereigniskorrelierte Potentiale (ERP) in der Diagnostik
Reizdarbietung
Präsentation spezifischer sensorischer, kognitiver oder emotionaler Stimuli
Neuronale Verarbeitung
Messung der zeitabhängigen Reaktion des Gehirns auf den dargebotenen Reiz
Komponentenanalyse
Identifikation spezifischer ERP-Komponenten (P300, N400, ERN) und ihrer Abweichungen von Normwerten
Funktionelle Diagnose
Ableitung funktioneller Defizite in spezifischen kognitiven Domänen wie Aufmerksamkeit, Gedächtnis oder exekutiven Funktionen
Arousal und Vigilanz als diagnostische Parameter

Hyperarousal
Übererregung des zentralen Nervensystems mit charakteristischen EEG-Mustern
Optimales Arousal
Ausgewogener Aktivierungszustand für maximale kognitive Leistungsfähigkeit
Hypoarousal
Untererregung mit spezifischen Veränderungen im EEG-Profil
Die Regulation von Arousal und Vigilanz ist entscheidend für kognitive Funktionen und emotionale Stabilität. Störungen in diesen Systemen manifestieren sich in charakteristischen EEG-Mustern und können durch personalisierte Neurofeedback-Protokolle gezielt adressiert werden.
Integration multipler Diagnoseparameter

Ganzheitliches Profil
Synthese aller diagnostischen Parameter zu einem kohärenten neurophysiologischen Profil
Biomarker-Identifikation
Ermittlung spezifischer neurophysiologischer Marker für verschiedene Funktionsstörungen
Mustererkennung
Computergestützte Analyse zur Identifikation charakteristischer Aktivitätsmuster
Datenerhebung
Umfassende Erfassung von EEG, ERP, Arousal, Vigilanz und klinischen Symptomen
Entwicklung personalisierter Neurofeedback-Protokolle
1
Neurophysiologische Ausgangsdiagnostik
Umfassende Erhebung des individuellen neurophysiologischen Profils mittels EEG, ERP, Arousal- und Vigilanzdiagnostik.
2
Protokollentwicklung
Ableitung spezifischer Trainingsziele und -parameter auf Basis der diagnostischen Ergebnisse unter Berücksichtigung individueller Kompensationsmechanismen.
3
Implementierung und Monitoring
Durchführung des personalisierten Neurofeedback-Trainings mit kontinuierlicher Erfassung der neurophysiologischen Veränderungen.
4
Adaptation und Optimierung
Fortlaufende Anpassung des Protokolls basierend auf den erzielten neurophysiologischen Veränderungen und klinischen Fortschritten.
Klinische Anwendungsbereiche und Fallbeispiele
ADHS
Bei Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung zeigen sich häufig Theta/Beta-Ratio-Abweichungen und P300-Anomalien, die durch personalisierte Protokolle adressiert werden können. Fallstudien belegen eine Normalisierung des EEG-Profils nach gezieltem Training.
Angststörungen
Bei Patienten mit Angststörungen werden oft Hyperarousal-Zustände und spezifische Alpha-Asymmetrien im frontalen Kortex diagnostiziert. Personalisierte Protokolle zur Normalisierung dieser Parameter zeigen signifikante Symptomreduktionen.
Depression
Depressive Störungen korrelieren häufig mit frontalen Alpha-Asymmetrien und Hypoarousal-Zuständen. Individuelle Neurofeedback-Protokolle zur Normalisierung dieser Parameter führen zu messbaren klinischen Verbesserungen und neurophysiologischen Anpassungen.